01.04.2014

Russland-Referat



Steckbrief Russland

Hauptstadt: Moskau
Amtssprache: Russisch und weitere über 100 nichtamtliche Sprachen
Analphabeten: 0,6%
Präsident: Wladimir Putin
Regierungschef: Dmitri Anatoljewitsch Medwedew
Außenminister: Sergej Wiktorwitsch Lawrow
Regierungsform: Starke Stellung des Staatspräsidenten, föderativer Staatsaufbau
Einwohner: ca 16 000 000
Bevölkerung: Einwohner: 141,9 Millionen (Stand 1. Januar 2010),
Bevölkerungsdichte: 8,3 Einwohner/qkm, Anteile der Ethnien (Stand 2003: insgesamt 160 ethnische Gruppen): 79,8% Russen, 3,8% Tataren, 2,0% Ukrainer, 1,1% Tschuwaschen, 1,1% Baschkiren, 0,8% Armenier, 0,4% Russlanddeutsche
Religionen: Christentum (russisch-orthodox), Islam, Judentum, Buddhismus
Durchsschnittsalter: 38,7
Lebenserwartung: 65,9
Todesstrafe: Ja (letzte Hinrichtung 1996)
BIP 1.563 Mrd. Euro
Währung: Russischer Rubel (1 Rubel= 43 Cent)
Klima: Von Nord nach Süd Übergang von arktischem zu kontinentalem Klima (trocken; sehr kalte Winter, warme bis heiße Sommer)
Nationalfeiertag: 12. Juni - Tag der Unabhängigkeit (Souveränitätserklärung der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik 1990), seit 2001 „Tag Russlands“.
Parlament:zwei Kammern:
1. Staatsduma: 450 Deputierte, Vorsitzender Boris Wjatscheslawowitsch Gryslow ("Einiges Russland"), Zusammensetzung: „Einiges Russland“ (315 Sitze), Kommunistische Partei Russlands (57 Sitze), „Liberaldemokratische Partei Russlands“ (40 Sitze), „Gerechtes Russland: Heimat-Pensionäre-Leben“ (38 Sitze).
2. Föderationsrat: 166 Senatoren (je zwei aus den 83 Föderationssubjekten Entsandte), Vorsitzender Sergej Michailowitsch Mironow.
Interessante Fakten

·         Russland bedeckt ein Siebtel der gesamten Erdoberfläche der Welt.
·          Zehn Prozent des russischen Staatseinkommens stammen vom Umsatz des Wodkas.
·         10. In Russland sind die Frauen zahlenmäßig den Männer überlegen. Es gibt rund 10 Millionen mehr Frauen als Männer.
·         Russland wird als „die Lunge Europas“ bezeichnet, weil es die größten Waldbestände der Welt besitzt

Russland, die verunsicherte Großmacht (Atlas d. G. Seite 90-94)

Putin versucht Russland zu einer der 5 führenden Wirtschaftsmächte der Welt aufzubauen, doch wie stellt er sich das vor? Viele üben Kritik an ihm auch Wladimir Sorokin, ein russischer Schriftsteller. Er fürchtet dass die Situation im Land nur noch schlimmer wird, wenn man nicht bald etwas an den politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ändert. Russland könnte in den nächsten 20 Jahren nur noch mehr an Bedeutung verlieren und zu einer 17-spurigen Autobahn zwischen der EU und China werden.
Diese zwei angeführten Zukunftsvisionen klingen sehr radikal, jedoch wird eine dieser Beiden eintreten und im Grunde genommen, kann nur Putin entscheiden, was schlussendlich passieren wird. Wenn Russland nicht aus seiner veralteten Denkweise hinauskommt, könnte es schlecht aussehen. Russland sollte versuchen weniger auf die Bodenschätze setzen, um bei den führenden Industrienationen noch länger mitwirklich zu können. Vor allem ist Russland sehr abhängig vom ständig variierenden Wert der Rohstoffe.
Wie gesagt kann nur Putin die Situation in Russland ändern, denn er hat die Zügel in der Hand. Oft wird Putin als autoritär bezeichnet, was aber immer öfter sichtbar wird. Er setzt besonders auf Tradition, Großmachtgehabe, Gleichschaltung der Justiz und eine deklarierte orthodoxe Religiosität.
Es ist jedoch eine komplette Modernisierung des Staates nötig, es muss Reformen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft geben. Leider wird das lange Zeit in Anspruch nehmen, aber wenn man die dafür benötigten Entscheidungen, immer mehr herauszögert, wird die Situation nur noch schlimmer. Vor allem in ländlichen und ärmeren Gebieten wird es in den nächsten Jahren zu Unruhen und kriminellen und korrupten Handlungen kommen.
Es ist nur mehr eine Frage der Zeit wie lange es Putin noch gelingt, die Bevölkerung mithilfe der Rohstoffexporte zufrieden zu stellen. Denkt man an die Sowjetunion zurück, erkennt man die gleiche Problematik. Den Untergang der Sowjetunion hat man den sinkenden Rohstoffpreisen und der Unfähigkeit eine Modernisierung durchzuführen zuzuschreiben.
Die Zufriedenheit der Bevölkerung mit Putin als Staatsoberhaupt sinkt immer mehr. Anfangs waren 65% der Menschen begeistert von ihm und wählten ihn. 2012 gingen Menschen jedoch auf die Straße und demonstrierten gegen ihn, seine Popularität wird immer weiter sinken, wenn er nicht bald etwas für seinen Staat tut. Übrigens wurde ihm auch mutmaßliche Wahlverfälschung vorgeworfen. Soziologen schließen einen Machtwechsel vor Ablauf der Amtsperiode 2018 nicht aus.
Interessant ist auch, dass die neuen Mittelschichten nicht nach materiellen Besitz streben, sondern nach mehr Teilhabe, politischen Freiheiten und einem Ende der Bevormundung.
Sollte es wirklich zu einem Machwechsel kommen, dann werden Nationalisten, Anarchisten, paternalistische Linke und enttäuschte Bürokraten sich zusammensetzen müssen und sich ein neues Konzept überlegen müssen, wie sie den Staat modernisieren und zu einem liberalen und demokratischen System machen.
Ein paar Schritte in Richtung Modernisierung sind zumindest geplant. Bis 2020 sollen 25 Millionen Arbeitsplätze im Hightech Bereich geschaffen werden und 2018 soll dieser Sektor 30% der Gesamtwirtschaft ausmachen. Im gleichen Zeitraum soll das Investitionsvolumen von 10% auf 30% des BIPS ansteigen.
Modernisierung fängt jedoch schon bei den Kindern an. Die Schulsysteme sind veraltet und eigenständigen Denken und Handeln wird nicht gefördert sondern eher bestraft. Man schreibt den Kindern vor was sie zu denken haben. Die Lehrer sperren sich gegen Veränderungen im Schulwesen.
Auch im Bereich der Wissenschaft mangelt es an Modernisierung. Die Akademiker Russlands sollen nicht die Besten sein. Russland hat allerdings nur 0,1 % der weltweit angemeldeten Patente am Konto. Das ist sehr wenig. In Moskau soll ein Gründerzentrum errichtet werden, dass dem Silicon Valley gleichen soll. Man holt Fachleute aus aller Welt zu sich, jedoch wird Russland nie ohne die Hilfe anderer einen Fortschritt in Richtung Wissenschaft machen.
Ein großes Problem in Russland ist auch die Emigration. Sehr viele Menschen wollen nicht in Russland leben und wandern deshalb aus. Mehr als 1,5 Millionen Menschen sollen Russland in den letzten Jahren verlassen haben.
Billige Arbeitskräfte aus den zentralasiatischen Staaten migrieren jedoch nach Russland, das ist aber nicht gut für das Land. Sie sind zwar billige Arbeitskräfte, aber sie verstärken den Traditionalismus und leben noch in alten Strukturen.


Ich bin selber aus Russland emigriert als ich 4 Jahre alt war und könnte mir nie vorstellen wieder zurück nach Russland zu migrieren. Die Kultur dort ist mir sehr fremd und ich bin einen anderen Lebensstandard gewohnt. Wenn ich meine Großeltern besuche werde ich förmlich depressiv, weil ich mich abgeschieden von der normalen Welt in Europa bin. Die Lebensbedingungen sind viel schlechter. Im Grunde genommen gibt es nur Arm und Reich aber nichts dazwischen. Meine Großeltern halten nichts von einer Modernisierung, sie leben in ihren alten Mustern. Sie essen sogar fast das ganze Jahr über ihr eigenes Obst und Gemüse. Ich finde es auch nicht gut, wie in Russland mit den Menschen umgegangen wird. Es ist jedem egal wie es einem geht und die Kriminalitätsrate ist sehr hoch und es gibt viele Alkoholiker. Man kann Russland eigentlich nur mit einem sehr weit zurückgebliebenen, europäischen Land vergleichen.

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