Angsträume sind meiner
Meinung nach Räume, bei denen es eigentlich keinen Sinn mach Angst zu
empfinden, man es aber trotzdem tut. Man verknüpft negative Erfahrungen mit einem Ort
und im Kopf ist eingespeichert, dass man in Gefahr ist. Es ist auch möglich,
dass man durch die Angst, dass etwas passieren könnte, Angst hat. Meistens sind
Angsträume in öffentlichen Bereichen, ich persönlich denke aber, dass s genauso
auch Angsträume innerhalb des Wohnraums gibt.
Ich persönlich habe am Anfang
gedacht, dass ich nur einen Angstraum hatte, aber mittlerweile hab ich eingesehen,
dass es ein mehr sind. Meine Angsträume sind vor allem an Orten, in denen
wenige Menschen sind und es sehr leise ist. Und natürlich dunkel. Und um
ehrlich fast ausschließlich in der Gegend in der ich wohne. Jetzt könnte man
zwar meinen, dass ich generell andauernd Angst hätte, wenn ich am Abend alleine
draußen bin, aber dem ist nicht so (ehrlich nicht). Garagen und Parkplätze sind ziemlich
unangenehm am Abend, auch wenn ich nicht alleine bin. Wenn ich aber weiß, dass
Menschen in der Umgebung sind (auch wenn ich sie nicht sehen kann, aber z.B. hören)zum Beispiel in einer dunklen Gasse,
fühl ich mich sicher. Für mich ist genauso ok nachts alleine U-Bahn zu fahren
oder alleine noch schnell etwas besorgen zu gehen. Andere schieben dann trotzdem Panik. Ich habe
schon Menschen sagen hören, dass die Orte an denen ich Angst habe meistens
lächerlich sind, wenn man bedenkt, dass ich abends draußen keine Angst habe,
aber viele meinen auch sie hätten dieselben Ängste.
Ein Angstraum von mir ist
mein Keller. Da ich in einer Stiege wohne, haben wir dort eine Waschküche zum
Wäsche waschen (an alle Hausbesitzer die das nicht kennen). Nun war es so, dass
ich abends nie Angst hatte runterzugehen, egal wie spät es war. Aber meine
liebe Mutter hat es tatsächlich geschafft, mir durch Erzählungen von dem was
angeblich irgendwelchen unbekannten Personen passiert ist, Angst zu machen. Ich
bezweifle aber das diese Geschichten stimmen. Ich denke, dass der Keller bei
ihr zu einem Angstraum manifestiert ist als sie zu Halloween mal dort von
irgendwelchen Teenies erschreckt worden ist. Seit dem geht sie abends nicht
gerne in den Keller. Da sie nicht will, dass ich runtergehe, hat sie mich irgendwie
mit ihrer Angst angesteckt.
Was vielleicht für manche
komisch geklungen hat, ist, dass meine Angst um meine Wohngegend herum liegt.
Das liegt vor allem daran, dass ich viel Zeit hier verbringe und somit die
schönsten aber eben auch negativen Erfahrungen an diese Gegend gebunden sind.
Ein Beispiel dafür, dass
sich ein Angstraum manifestieren kann ist der Eingang meiner Stiege. Wie ein
paar meiner Klassenkollegenschon davor gesagt haben, ist der 11te Bezirk auch
nicht grade der sozialste Bezirk, da hier auch viele Migranten wohnen, di e
nicht ganz integriert sind, sei es das sie nicht wollen (Ihr eigenes Pech, wenn
sie sich nicht anpassen wollen) oder auch weil sie erst kürzlich nach Wien
gekommen sind. Ich muss aber sagen, dass hier auch viele asoziale Österreicher
wohnen (ich weiß es klingt hart aber es stimmt wirklich), die es nicht schaffen
ihr Leben auf die Reihe zu kriegen. Naja einer von ihnen hat in meiner Stiege
gelebt und ich war abends noch den Müll wegschmeißen (wie gesagt hatte keine
Angst abends rauszugehen) und wer haut betrunken und blutüberströmt gegen die
Stiegentür und brüllt ins Telefon man soll ihn einlassen, er wohne doch hier?
Ja genau! Genau so ein Assi der sein Leben nicht auf die Reihe bekommen hat.
Nun ja ihr könnt euch wohl denken, dass dieser Ort abends nicht mehr so toll
war und auch wirklich ein Angstraum von mir geworden ist. Ich habe aber im
Moment keine Angst in der Stiege und meine Angst in den Keller zu gehen hat
sich auch stark minimiert. Ich denke, dass liegt daran, dass all die, die
Junkies und Alkoholiker waren ( und nein es waren nicht nur Ausländer, um
ehrlich zu sein waren die, die ich kannte ausschließlich Österreicher – um mal
mit dem Vorurteil aufzuräumen das nur Ausländer Probleme hätten sich in die
Gesellschaft zu integrieren) nicht mehr hier leben und die Migranten sich
endlich besser integriert haben. Wie schon mal gesagt: Integration braucht
Zeit. Aber schweifen wir nicht vom Thema ab.
Angstraum Schule
Die Schule habe ich nie
als so schlimm empfunden, dass sich ein Angstraum entwickelt hat. Ich
persönlich mag es schon in di Schule zu gehen. Auch wenn ich oft genug jammere,
dass ich keine Lust mehr habe hat es nichts mit dem Hass gegen die Schule
sondern einfach um die Anstrengung zu tun die einen der Schulalltag manchmal
kostet. Aber jeder ist hier natürlich verschieden. Ich persönlich finde jetzt
als 8-Klässlerin, dass meine Zeit hier extrem schnell vergangen ist und ich
habe mich an der Schule immer willkommen gefühlt. Viele Kinder haben aber damit
zu kämpfen, dass sie Angst vor der Schule haben. Sei es durch Mobbing, Streit
mit den Lehrern und Angst die Schule nicht zu schaffen. Ich persönlich finde es
schade, weil ich denke, dass man genau diese Jahre hier genießen sollte und man
als Kind (und wahrscheinlich als 18-Jahrige auch) alles viel schlimmer sieht
als es ist. Ich glaube die Größe der Schule kann für kleine Kinder ziemlich
einschüchternd sein, vor allem, wenn man bedenkt, dass sie meisten aus kleinen
Volkschulen kommen. Ich persönlich habe keinen Angstraum in der Schule, höchstens
Räume die ich mag und um ehrlich zu sein erinnere ich mich nicht mehr daran ob
ich einen Raum in der Schule als angsteinflößend empfunden habe. Ich glaube
aber nicht. Sabrina hat zum Beispiel den
Teil zwischen Lehrertisch und Tafel genannt, in dem man immer Referate hält.
Wenn alle einen anschauen und man diese Situation nicht mag kann ein Angstraum
entstehen, auch wenn der dann nur
vorübergehend ist (während dem Referat,
Rede, Präsentation, usw.). Schon der Gedanke dort vorne zu stehen macht ihnen
Panik.
Wenn jeder Ort außer dem
eigenen Heim ein Angstraum bzw. Ort wird, hat mein meiner Meinung nach eine psychische
Krankheit. Und die gibt es wirklich und zwar ist es die Agoraphobie – Angst vor
der Außenwelt. Mir tun diese Menschen furchtbar leid, vor allem weil sie so
viel verpassen. Ein großer Teil vom Leben spielt sich draußen ab und diese
Menschen versuchen sicher ihre Angst auch zu besiegen, weil es mit der Zeit
einfach belastend wird. Ich denke ihnen sollte definitiv geholfen werden, weil
sie auf eine große Palette von Erlebnissen verzichten und sich wahrscheinlich gezwungen
fühlen und nichts dagegen machen können – außer natürlich einer Therapie. In
der können sie versuchen mit ihrer Angst umzugehen und sie schließlich
besiegen. Ich habe in vielen Dokus auch gesehen, dass diese Zwänge und Ängste
durch verschiedene traumatische oder verstörende Ereignisse geschehen sind. So
wie auch bei mir ein Angstraum durch ein Erlebnis und einem daraus
resultierenden Schock entstanden ist.
Ich persönlich bin
definitiv der Meinung, dass Angsträume bekämpft gehören und man sich nicht
einfach damit abfinden sollte: Ängste halten einen von vielen Dingen auf. Ein
gesunder Respekt hat keinen Schaden, aber es sollte nicht zu einer Angst
werden. Deshalb sollten wir uns nicht damit abfinden, sondern Initiative
ergreifen und etwas dagegen tun.
1. Beurteilungsraster
Beurteilungskriterium
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Abstufungen
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Persönliche Reflexion
|
sehr ausführlich
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ausführlich
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ausreichend
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minimalistisch
|
zu
wenig
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Analyse Angstraum Schule
|
sehr ausführlich
|
ausführlich
|
ausreichend
|
minimalistisch
|
zu
wenig
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Analyse der psychologischen Komponente
|
sehr ausführlich
|
ausführlich
|
ausreichend
|
minimalistisch
|
zu
wenig
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2. Persönlicher Kommentar
Ich denke ich habe alle Aufgaben erfüllt und das
Thema gut gemeistert. Ich finde auch das die Aufgabe ziemlich interessant war,
da fast jeder andere Angsträume hat, die sich stark unterscheiden.
Liebe Beritan,
AntwortenLöschenIch finde auch, dass du sehr ausführlich gearbeitet hast! Vor allem deine vielen lebhaften Beispiele sind sehr interessant zu lesen. In den letzten Jahren haben viele SchülerInnen diesen Arbeitsauftrag gewählt und der Keller ist ziemlich oft als Angstraum vorgekommen. Vielleicht mach ich ja mal eine Studie drauß...! ;-) Super gemacht!