Der Kapitalismus- Funny van Dannen hat wohl ein gestörtes Verhältnis zu ihm. Einerseits versucht er ihn zu lieben , weil er ihn lebt, andererseits kann er ihn nicht lieben, weil er nicht zum Kapitalist erzogen wurde. Der Kapitalismus hat ihn aber dorthin gebracht, wo er heute ist, denn immerhin hat er heute alles was er braucht. Er spricht an, dass der Kapitalismus uns alle verbindet. Wir versuchen alle hart zu arbeiten und das Beste aus uns rauszuholen, damit wir im angestrebten Wohlstand leben können. Ohne Kapitalismus können wir in unserer Gesellschaft nicht leben und er kann ohne uns (der Gesellschaft) nicht existieren.
Wie wirkt sich der Kapitalismus ganz konkret auf dein Leben aus?
Es ist äußerst wichtig für mich, dass ich in meiner Zukunft ein gutes Leben führe. Schon von klein auf wird uns gesagt, wenn du nicht hart arbeitest, wirst du schlecht leben. Oft kam bei mir das Beispiel, dass wenn ich nicht ins Gymnasium gehen würde, würde ich Putzfrau werden. Das wollte ich nicht. Welches Kind will das schon?
Ich muss sagen, dass ich eigentlich immer alles hatte was ich wollte und selten bis gar nicht auf etwas verzichten musste. Also bin ich es gewohnt alles zu haben. Es wäre eine Katastrophe, wenn ich auf das alles was ich habe, verzichten müsste. Ich trage auch gerne schöne Kleidung und denke mir oft, dass wenn ich keinen Job habe, bei dem ich gut verdiene, ich nicht mehr so leben kann wie ich es will. Für mich ist also klar, dass ich etwas studieren werde , wo ich gute Chancen auf einen wohlverdienenden Job habe.
Wo mir Kapitalismus relativ egal ist, sind Lebensmittel. Es macht keinen Unterschied, ob ich Trüffel in einem noblen Restaurant, oder ob ich eine Pizza bei einem türkischen Imbiss esse. Ich gehe auch beim Hofer einkaufen, weil ich das Preis-Leistungsverhältnis gut finde. Mir gefällt auch die Auswahl an Produkten, oft gibt es in einem Hofer auch eine größere Auswahl als zB. beim Spar oder Billa.
Welche Chancen und Zwänge erlebst du persönlich durch das Leben in diesem Wirtschaftssystem?
Chancen gibt es viele. Ich möchte jetzt zB. den Film ansprechen den wir in einer der letzten Geo-Stunden angesprochen haben. Hier war die Rede von dem allseits bekannten "American Dream" - Vom Tellerwäscher zum Millionär. Jeder träumt davon Millionär zu sein, so reich zu sein, dass man nicht auf seine Ausgaben zu achten braucht. Wenn man hart arbeitet und nie aufgibt, kann man das auch erreichen, das ist die Motivation die Millionen von Menschen zu Arbeitern macht. Zu kleinen Ameisen im System, die es schlussendlich nie schaffen werden ein Millionär zu werden, aber dafür ihre Chefs und Arbeitgeber reicher machen, als sie schon ohnehin sind. Grausam, aber es ist die harte Realität.
Über meine Zwänge möchte ich sagen, dass ich zB. nie auf meine schöne Kleidung verzichten möchte, weder auf meine Blazer noch meine Schuhe. Im Gegenteil man will immer mehr, man ist hungrig nach neuen Sachen. Sie sind mittlerweile ein Teil von mir geworden. Auch würde ich niemals mehr auf meine wöchentlichen Bäder verzichten wollen. Es fühlt sich gut an, alles zu haben. Man wird abhängig. Warum sollte ich darauf verzichten? Nur damit ich kein Teil von unserer Marktgesellschaft bin?
Ich finde auch dass man mich in diesem Punkt nicht verurteilen sollte, weil ich sicher nicht die Einzige bin, die in unserer Klasse so denkt. So denkt mittlerweile fast jeder Mensch den ich kenne.
Hier sind wir wieder beim Punkt angelangt, dass Kapitalismus uns verbindet. Er bildet unsere Gesellschaft. Ich kann allerdings nicht sagen, ob das positiv oder negativ zu werten ist, vor allem wenn ich daran denke, dass in vielen Ländern Menschen erfrieren, verhungern oder an schweren Krankheiten sterben welche bei uns schon lange heilbar sind.
Wie wird deine Zukunft in diesem System aussehen? Wirst du ein kleines Rädchen im System sein?
Natürlich, hoffe ich nicht, dass ich ein kleines Rädchen des Systems sein werde, jedoch ist es glaube ich schwer ein "großes Rädchen" im System zu sein. Wer müsste ich dann sein? Müsste ich Karl Lagerfeld absetzen oder doch nur den Bundeskanzler? Beides sind zwei vollkommen verschiedene Berufe, doch sie leben beide vom Kapitalismus. Der Kapitalismus ist das System in dem wir leben, dank ihm funktioniert heutzutage die Welt. Wenn Geld nichts wert wäre, würden wir heute anders leben, noch immer wie Neandertaler. Das Geld wurde erfunden um fairen Handel zu betreiben, jedoch ist von fair keine Rede mehr. Allerdings glaube ich, dass das von Jahr zu Jahr ein immer größeres Problem wird. Vor allem in großen Staaten wie zB. Russland oder Amerika gibt es quasi keine Mittelschicht. Es gibt nur arm oder reich.
Meine Zukunft sieht für mich so aus, dass ich wie gesagt nicht vor habe meinen Lebensstil zu ändern. Man lebt gut, man denkt einfach nicht darüber nach. Wenn mir etwas gefällt werde ich es mir kaufen. Natürlich achte ich auf den Preis, jedoch nicht immer.
Kann man überhaupt etwas gegen den Kapitalismus tun, wenn man in diesem System lebt?
Ich glaube, wenn man will kann man sogar ganz leicht etwas gegen den Kapitalismus tun.
Man könnte zB keine teure Kleidung kaufen, keine teuren Sachen, auf Luxus verzichten und einfach nachhaltig leben. Man kann auch in eine billige Wohnung ziehen, oder gar ans Land ziehen. Ich denke, dass es am Land viel weniger Kapitalismus und Materialismus gibt. Man könnte sich ein Häuschen bauen und dort mit seiner Familie wohnen. Man könnte eine Alm bewirtschaften, man könnte einen kleinen Bauernhof bauen und und und...
In der Stadt ist es schwer, wenn man gegen den Kapitalismus ist. In Wien zB. sind die Wohnungen sehr teuer, man müsste also in die Außenbezirke ziehen. Dort sind die Wohnungen um einiges teurer. Allerdings sollte man wissen, dass dort eine hohe Kriminalitätsrate herrscht.
Man könnte natürlich auch in einen Gemeindebau ziehen, jedoch will das wahrscheinlich nicht jeder und man muss übrigens sehr lange warten, bis einem eine Wohnung zugewiesen wird.
Wer nicht im Kapitalismus wohnen will muss leiden.
Ich glaube aber, dass es genug Menschen gibt, denen so etwas egal ist. Man könnte zB auch Nonne werden oder Mönch.
Wie würde dein Leben ohne ein kapitalistisches System aussehen? Stelle ein paar Überlegungen an.
Wir würden als Gesellschaft anders funktionieren. Allerdings weiß ich nicht welche Werte wir anstreben würden. Eine Gesellschaft braucht immer Werte an die sie sich richten kann. Wäre uns die Familie wichtiger? Was wäre uns noch wichtig?
Spirituelle Werte wären sicher wichtiger. Aber wären dann alle Menschen plötzlich gläubig?
An was würden die glauben die Atheisten sind? Welche Werte würden sie anstreben?
Wären die Menschen netter zueinander? Würden die Menschen andere Menschen immer noch über den Tisch ziehen um zu bekommen was wir wollen? Macht uns Geld böse? Verändert es den Menschen?
Geld regiert die Welt. Wer würde die Welt regieren wenn wir kein Geld hätten? Der stärkere? Der klügere? Ich habe wirklich absolut keine Ahnung. Eine Welt ohne Geld stelle ich mir sehr hart vor. Ich kann mir einfach nicht vorstellen wie die Welt sonst aussehen würde. Wir können nicht ohne Geld. Vielleicht denke ich jetzt auch sehr einseitig, aber würden wir auch arbeiten, wenn wir kein Geld dafür bekommen würden? Ich glaube nicht, dass jeder seinen Job so sehr liebt, dass er ihn auch ohne einer Gegenleistung tun würde.
Die Welt wäre für mich ein Chaos ohne den Kapitalismus, obwohl Kapitalismus nicht immer fair ist, sondern eigentlich sogar recht selten.
Beurteilungskriterium
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Abstufungen
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Analyse des Lieds
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sehr ausführlich
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ausführlich
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ausreichend
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minimalistisch
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persönliche Analyse der aktuellen Situation und der Zukunft
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sehr ausführlich
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ausführlich
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ausreichend
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minimalistisch
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Überlegungen Leben ohne Kapitalismus
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sehr ausführlich
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ausführlich
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ausreichend
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minimalistisch
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zu wenig
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Schon wieder etwas vergessen : MEIN PERSÖNLICHER KOMMENTAR
AntwortenLöschenEs war sehr interessant mich mit diesem Thema zu befassen, da ich mir sonst eigentlich nicht solche Gedanken über den Kapitalismus mache. Ich habe viel über dieses Thema nachgedacht und habe versucht all meine Gedanken niederzuschreiben. Ich hoffe ich konnte es halbwegs spannend gestalten. Hoffentlich befassen sich viele Andere auch mit diesem Thema, denn es ist wirklich sehr spannend, was man über sich und über unsere Gesellschaft erfährt.
Liebe Daria
AntwortenLöschenZuallererst möchte ich anmerken,dass ich ziemlich beeindruckt bin wie viel du über ein -meiner Meinung nach- schwieriges Thema geschrieben hast. Ich bin zudem auch positiv überrascht davon wie ehrlich du bei deinen Gedanken über dieses Thema bist und es gibt sehr viele Punkte in denen ich dir übereinstime! Auch finde ich es toll, dass ich durch deine Ausarbeitug mir nochmal Gedanken zu diesem Thema machen konnte und auch andere Sichtweisen in Betracht gezogen habe.
Zu den Beurteilungkriterien:
Analyse des Liedes:
Ich finde du hast perfekt beschrieben worum es geht und was mit dem Lied gemeint ist. Alles ist vollkommen nachvollziehbar und du konntest sehr gut beschreiben welches Verhältnis Funny van Dannen aber auch viele von uns mit dem Kapitalismus haben. Und du hast es genau auf den Punkt gebracht beschrieben, was ich als solches schon als große Leistung sehe!
Meine Benotung: Sehr ausführlich
Persönliche Überlegung der aktuellen Situation und Zukunft:
ich habe gemerkt, dass du dich in verschiedenen Bereichen deines Lebens beschäftigt hast und dir Gedanken darüber gemacht hast welchen Einfluss der Kapitalismus auf dich macht.
Meine Benotung: Sehr ausfühlich
Überlegung Leben ohne Kapitalismus:
Du stellst dir fast die selben Fragen wie ich mir und ich habe mir auch mehr Gedanken dadurch gemacht wie eine Welt ohne de Kapitalismus wäre. Zwar hat der Kapitalismus einen schlechten Ruf aber ich kann mir auch keine Welt ohne ihn vorstellen.
Meine Benotung sehr ausführlich
Schlussendlich will ich dir nochmal sagen das mir sein Beitrag sehr gut gefallen hat und ich finde das man wirklich merkt, dass du dich mit dem Thema auseinandergesetzt hast. Ich finde deine Ausarbeitung wirklch toll und fand deine Gedankengänge nachvollziehbar.
Ich glaube man merkt welche Note ich dir dafür geben würde :D
Herzallerliebste Daria,
AntwortenLöschendein Beitrag über das Themengebiet Kapitalismus ist dir wirklich sehr gut gelungen. Auch deine Offenheit über deinem Konsum, schätze ich sehr, denn du bist mutig und sagst, was du denkst und zwar, dass du deinen Luxus auf keinen Fall aufgeben willst.
Die Fragen die bei dieser Arbeit, hast du sehr gut reflektiert. Nicht nur auf die Allgemeinheit zugeschneidert, sonder auch ganz persönlich auf dich.
Den ersten Input mit dem Lied, hast du ganz nett niedergeschrieben. Seine Lyrics hast du kurz und knapp, teilweise auch in eigenen Worten widergegeben. Ich weiß, es war nicht teil deiner Aufgabe, aber mich würde intressieren ob du dich ein wenig mit diesem Typen identifizieren kannst?
Du hast zwar alle Fragen sehr ausführlich beantwortet und bearbeitet, aber ich konnte noch nicht ganz herauslesen ob du dir auch manchmal denkst, dass du den Kapitalismus nicht lieben kannst?
Bei der Frage ob man etwas gegen den Kapitalismus machen könnte, hast du darauf hingewiesen man könne doch keine teuren Sachen mehr kaufen und billigere Wohnungen beziehen in den Außenbezirken und dann hast du geschrieben: Aber dort sind die Wohnungen teurer, ich bitte um Aufklärung!
Ich denke, dass das ein Fehler ist und solche Fehler würden nicht passieren, wenn du dir alles noch einmal konzentriert durchliest!
Zu meinem letzten Punkt und somit auch zu deinen Überlegungen, was wäre ohne kapitalistischem System? Ich weiß, was wäre wenn Fragen sind schwer, aber ich find du hast das gut gemeistert, deine Fragestellung zum weiterdenken ist wirklich gut, aber ich hoffe du hast auch weitergedacht an deinen Ansätzen und nicht nur uns die Anregungen geliefert!
Alles im allen eine sehr gute Arbeit, bei der wir anhand eines guten Beispiel sehen können wie Kapitalismus abrennt, Danke.
Bussi, Sandra
Jeder der Rechtschreib- / Grammatikfehler findet darf sie behalten!
LöschenHabe auch schon etliche gefunden ;-D
Liebe Daria,
AntwortenLöschenIch finde deine Auseinandersetzung auch sehr interessant zu lesen! Du hast dir wirklich ausführlich Gedanken gemacht und bist auch auf deine persönlichen Erfahrungen super eingegenagen! Besonders gelungen finde ich den letzten Punkt! Ich weiß, es ist schwierig, sich über ein Leben ohne Geld Gedanken zu machen, aber die Methode, einfach viele Fragen zu stellen, finde ich eine sehr gute Lösung! Es regt wieder zum Nachdenken an. Super gemacht!
Liebe Beritan, liebe Sandra, super Kommentare!