23.01.2014

Bitcoins

Der Handel mit Spielgeld


Nun gut, unter das Thema Globalisierung fallen "so einige" Sachen. Für Außenstehende scheinen Bitcoins nicht mehr als Spielgeld zu sein, es sei eine Zeitverschwendung sich damit zu befassen. Doch in den letzten Jahren boomen sogenannte Kryptowährung, an erster Stelle: Bitcoin, die "Mutter" aller digitalen Zahlungsmittel.

Die Beliebtheit für Bitcoin kommt nicht von irgendwoher: In Zeiten von NSA und EU-Finanstransaktionssteuer sehnen sich die Menschen rund um den Globus nach hoher Anonymität, schneller bzw. einfacher Zahlungsabwicklung und wenig Kosten, nämlich garkeinen. Das gefällt auch kleinen und mittleren Betrieben, allen voran in den USA, die sich mit diesem System auch international leichter tun, da man weltweit denselben Wert für einen Bitcoin berechnet und so leicht den Devisenhandel umgeht, bei dem man durch die vielen Wechselkurse nur Geld verliert. Dazu hat der Bitcoin seine eigene Währungs-Abkürzung BTC, den man auf Internetseiten á la bitcoin.de einsehen bzw. damit auch handeln kann.

Um die zunehmende Bedeutung des BTC anhand eines Beispiels zu erläutern, zitiere ich die Münchener SZ:

8. August 2013 17:01 | Anerkennung für virtuelle Währung

Gold, Silber, Bitcoin


Vom Anarcho-Geld der Internet-Nerds zur echten Währung: Ein US-Richter hat das virtuelle Zahlungsmittel Bitcoins als Währung bezeichnet. Das von einem unbekannten Programmierer geschaffene Finanzsystem erfährt damit eine neue Anerkennung.

Von Anja Perkuhn

Der Bitcoin ist die Antwort auf die Finanzkrise - zumindest für diejenigen, die der staatenlosen Online-Währung vertrauen. Doch von offizieller Seite ist die Skepsis bisher groß gegenüber "Internet-Geld", das im Grunde nur online existiert. Nun ist der Bitcoin aber aufgestiegen: Ein Bundesrichter hat ihn als Währung bezeichnet. Damit wurde die virtuelle Währung erstmals von einer US-Behörde als echte Währung eingestuft.

In einem Verfahren gegen einen ehemaligen Bitcoin-Hedgefonds sagte der zuständige Richter: "Bitcoin kann auch gegen konventionelle Währungen eingetauscht werden, wie den Dollar, Euro, Yen und Yuan. Daher ist Bitcoin eine Währung oder eine Form von Geld, und Investoren, die etwas im BTCST (Bitcoin Savings and Trust) anlegen wollen, haben daher auch Geld investiert." Es solle deshalb auch genau so reguliert werden wie etwa Dollar oder Gold.

Das US-Finanzministerium soll nach Berichten von Online-Publikationen vorhaben, die "Kryptowährung" zu regulieren. Demnach sollen auch Unternehmen, die mit Bitcoins handeln, als Finanzunternehmen eingestuft werden. Vor kurzem hat beispielsweise das Heimatschutz-Ministerium in den USA in die größte Bitcoin-Börse Mt. Gox kurzzeitig eingegriffen und Konten beschlagnahmt, weil sie nicht den Überweisungsvorschriften nachkam. Mt. Gox hat sich inzwischen als ein Finanzunternehmen registrieren lassen.

Bitcoins sollten stabile Währung sein - unabhängig vom Staat
Nutzer können Bitcoin als virtuelle Guthaben erwerben ohne den Zwischenschritt über eine Bank. Der Wechselkurs zu echtem Geld wird täglich neu errechnet - und kann teils extrem schwanken. Das Nehmen die Nutzer aber in Kauf: Ein unbekannter Programmierer hat das System 2009 geschaffen, weil er eine von Zentralbanken und anderen Finanzinstituten unabhängige, stabile Währung wollte.

Da das Bitcoin-System auf freier Software basiert, kann auch theoretisch jeder, der möchte, einen eigenen Bitcoin-Klon erstellen - und Nachahmer gab es in den vergangenen Jahren diverse, wie die digitalen Währungen Litecoin, Ripple oder PPCoin, die ebenfalls gewisse Erfolge zu verbuchen haben. Auch zusätzliche Gimmicks für das Ursprungs-System sind inzwischen auf dem Markt: Kürzlich stellte auf der Def Con Hackerkonferenz in Las Vegas eine Gruppe von Tüftlern einen Wechselautomaten im Kofferformat vor, der reale Münzen frisst und digitale Währung in Form eines Stücks Papier mit einem QR-Code ausspuckt.

700.000 Bitcoins sammelte er ein und investierte sie nie
Das laufende Verfahren richtet sich gegen Trendon Shavers, den Betreiber des auf Bitcoins basierenden Hedgefonds BTCST (Bitcoin Savings and Trust). Er ist angeklagt, weil er von Investoren etwa 700.000 Bitcoin einsammelte, die zum Zeitpunkt des Betrugs einen Gegenwert von 4,5 Millionen Dollar hatten. Anstatt das Geld der Investoren in den angeblichen Fonds zu investieren, baute er ein Schneeballsystem auf: Er benutzte das Geld dafür, die Bitcoins von neuen Investoren mit bis zu sieben Prozent pro Woche zu verzinsen. Im August 2012 endeten aber die Auszahlungen an die Investoren plötzlich und BTCST machte dicht.

Den Artikel aus der Süddeutschen Zeitung finden Sie unter sz.de/1.1741694!

Inzwischen wurde Bitcoin von den US-Bundesbehörden unter das Geldwäschegesetz gelegt. In China ist ab dem 14. Januar 2014 das Handeln mit der virtuellen Währung verboten.

Konkret geht es um einen Fall, der eine der wenigen Sorgen der Anleger beschäftigt: Illegale Machenschaften bzw. Betrügereien, so wie auch in meinem ausgesuchten Artikel. Trendon Shavers, ein selbsternannter Hedgefondsmanager, gründet BTCST und sammelt insgesamt 700.000 Bitcoins im vorausgegangenen Gegenwert von 3,3 Millionen Euro ein. Plötzlich ist er untergetaucht, sein Fond macht dicht.
Im Verfahren gegen Shavers bezeichnet der US-Richter Bitcoin als Währung, weil das virtuelle Geld auch gegen echtes bares Geld eingetauscht werden kann. Die Amerikaner fordern daraufhin Regulierungen, was aber nicht im Sinne von Bitcoin ist. Denn der Erfinder des Datenbankprotokolls, der unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto agiert, strebte 2009 bei der Gründung eine staatenunabhängige Währung an, die sich von den anderen konventionellen Währungen unterscheiden sollte: Der Stabilität. Um eine Inflation, wie wir sie von 2008 kennen, vorzubeugen, wurde die Geldmenge der Bitcoins auf 21 Millionen begrenzt, insofern wir diese Zahlen erreichen. Bis jetzt sind ca. 4 Millionen davon in Umlauf, ein Ende ist nicht in Sicht.
Als Anlage sind Bitcoins allemal zu gebrauchen. Gegenwärtig kostet ein BTC ca. 600€, nachdem die Bitcoin-Blase zum zweiten Mal platzte und der Höchstwert bei 1200€ pro Coin stagnierte haben die Investoren und Benutzer immernoch großes Vertrauen in die Online-Währung, die von der Wirtschaft so hoch gepriesen wird. Nicht ohne Grund bezeichnet die Wall Street den Bitcoin als das "neue Gold" und investiert massenhaft. Der neue Berufszweig an den Börsen heißt nun Krypto-Trader.
Ob sich das Handeln und Feilschen mit Bitcoins noch lohnt sei dahingestellt (das kann ich auch nicht beurteilen, siehe persönliche Meinung), alles andere als arm sind nun die Besitzer von Tausenden bis etlichen Millionen Bitcoins, die man bei Inbetriebnahme des Systems erwerben konnte. 2009 wurden 1500 BTC noch mit einem Wert von wenigen Cents verkauft oder erwirtschaftet.
Kein Wunder, dass diese Geldmengen Kriminelle anlockt. Denn durch volle Anonymität und keine Aufzeichnungen von Transaktionen ist es einfach, Geldwäsche im großen Stil zu betreiben. Auf Bitcoins werden weder Steuern erhoben noch gibt es irgendeinen Staat, der weitreichende Gesetze für den Handel mit dem BTC auf den Weg bringt. Das hängt einerseits davon ab, dass man milliardenfache weltweite Operationen nicht kontrollieren (werden) kann, andererseits aber auch von der Tatsache, dass die Länder nicht wissen, wo sie mit was anfangen sollen.


Bitcoin Münzen

Meiner Meinung nach sind Bitcoins zukunftssicher und werden einen Teil der Währungen verdrängen. Vielleicht auch deshalb, weil viele Menschen, darunter auch ich, physisches Geld lieber in den Händen haben als virtuelles Geld. Einige Händler gehen schon so weit, dass sie reale Bitcoin Münzen verkaufen, dem gebe ich aber keine Zukunft. Der Bitcoin ist fürs schnelle und einfache Zahlen gedacht, d.h. über QR-Code mit dem Smartphone, um z.B. im Starbucks einen Kaffee zu zahlen oder ähnliches. In Österreich ist das ja sowieso nichts mehr Neues: Wir können mit Quickpay schon in den meisten Geschäften kontaktlos bis zu einem Betrag von 25€ bezahlen, Bitcoin finde ich aber noch ein Stück mehr ausgefeilt und benutzt. Nicht zuletzt wegen der wie oben schon erläuterten Steuern auf Transaktionen oder das generelle Aufzeichnen von Transaktionen.
Klar, ein paar Bitcoins würde ich schon investieren, Gerüchten zufolge könnte ein Bitcoin in einigen Jahren den Wert von fast 100.000 USD annehmen, aber auf solche Spekulationen gebe ich keinen Wert. Das ganze zu verfolgen und mitzufiebern ist schon eine spannende Geschichte, vorallem in Anbetracht dessen, wasfür Geldsummen in Umlauf sind.
Was mich speziell an dieser ganzen Sache reizt ist das "Mining" bzw. erwirtschaften von Bitcoins. Essentiell für diese "Suchoperationen" sind leistungsstarke Computer, die die Rechenleistung von dem 50 bis 500-fachen haben sollten, was ein normaler PC leistet. Aber das ist dann nur noch eine Sache des Geldes, denn um auf den grünen Zweig zu kommen muss man so einiges einkalkulieren, unter anderem auch Stromkosten, Anschaffungskosten etc. Vorallem muss man den Algorithmus im Auge behalten. Denn je mehr Bitcoins es gibt, desto schwerer wird es, welche zu finden.

Wer einen visuellen Überblick haben will: Das Wall Street Journal hat kurz und knackig alles nochmal zusammengefasst:





1. Beurteilungsraster

Textanalyse: ausführlich
Auseinandersetzung mit Argumenten: ausführlich
Persönliche Meinung: sehr ausführlich

2. Persönlicher Kommentar

Ich denke ich habe einen guten Artikel herausgesucht, an dem man einerseits ein bisschen was vom Thema erfährt, andererseits aber auch ein Fallbeispiel erklärt wird. Trotz des komplexen Themas habe ich mir viel Mühe bei meinen Recherchen gegeben und mich stets bemüht, die Informationen richtig zu erfassen und sinngemäß wiederzugeben. Natürlich kann man bei so einem großen und weltweit umfassenden Thema nur die Oberfläche ankratzen, aber ich habe mich auf das wichtigste beschränkt und die Fakten bzw. Vor- und Nachteile aufgezeigt. Den Artikel habe ich nicht zur Gänze analysiert, weil der Artikel das schon ganz gut erklärt und dem nichts anzufügen ist (siehe z.B. "Bitcoins sollten stabile Währungs sein - unabhängig vom Staat"), und der Artikel ist ja auch dazu da, um durchgelesen zu werden...
Angefügt habe ich noch ein Video. Für die, die sich das schwer vorstellen können und ein bisschen in das Thema hineinschnuppern möchten.
Meine Interessen habe ich in meiner persönlichen Meinung am Ende meines Posts zu verstehen gegeben, da lässt sich aber trotzdem noch viel mehr sagen.

1 Kommentar:

  1. Lieber Akos,
    Ich finde es super, dass du dich schon vor dem Referat von Markus mit dem Thema "Bitcoin" auseinandergesetzt hast! Das Ganze ist eine ziemlich komplexe Sache, aber du hast nicht nur den Artikel gut ausgewählt, sondern auch dein vertiefender Kommentar und die Recherche sind dir sehr gut und interessant gelungen! So bekommen auch nicht so gut informierte einen guten Einblick in das Thema!

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