Angsträume
Was sind für mich persönlich Angsträume? Welche Merkmale haben sie, wo befinden sie sich ganz konkret in meinem Leben?
Angsträume sind für
mich Räume, die mein Wohlbefinden negativ beeinflussen, die ein unsympathisches
Erscheinungsbild haben, an denen ich mich unsicher fühle und die mir eine
gewisse Bewegungsfreiheit nehmen. Meistens sind diese Räume, öffentlich wie
z.B. Parks, Plätze, Straßen aber auch Tiefgaragen oder bestimmte U-Bahn
Stationen zählen für mich zu den Angsträumen dazu.
Die Merkmale dieser Räume
sind:
- Versteckmöglichkeiten für potentielle Täter (z.B. durch dichte Hecken und der Nischen im Mauerwerk)
- Nicht einsehbare Hauseingänge
- Fehlende Blickweite ( z.B. in verwinkelten Wohngebieten)
- Mangelhafte Orientierungsmöglichkeiten (z.B. keine Beleuchtung, fehlende Straßenschilder oder Hinweis auf Notrufeinrichtungen)
- keine Ausweichmöglichkeiten (z.B durch enge Gassen)
- unsympathisches Erscheinungsbild (z.B. durch Vermüllung, Graffiti, Vandalismus, usw.)
Hast du schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht und sich so ein Angstraum manifestiert?Woher kommt die Angst vor bestimmten Räumen?
Angsträume in meinem Leben
sind:
1.) Nachts
oder spät abends die Gegend „am Hofgartel“ im 11ten Wiener Gemeinde Bezirk.
Neben vielen Familien und netten Menschen, leben dort auch asoziale Menschen
und viele Proleten, die sich dann am Abend alle in einer kleinen Wirtsstube
versammeln um dort Bier zu trinken. Meistens sind das Männer um die 40-60
Jahre, die anscheinend nichts Besseres zu tun haben, als sich abends zu
betrinken und jungen Mädchen nach zu gaffen und ihnen hinterher zu pfeifen. Da
dieser „Würstelstand“ jedoch unumgänglich für mich ist, wenn ich mit der
Straßenbahn nachhause fahre, werde ich des Öfteren mit solchen Aktionen
konfrontiert. Dies ist sehr unangenehm, für mich und deswegen vermeide ich es,
wenn es bereits dunkel geworden ist, mich dort zu befinden.
2.) Der
Reumannplatz im 10ten Wiener Gemeinde Bezirk. Wie ich schon in meinem anderen
Beitrag erwähnt habe, mag ich es nicht mich dort aufzuhalten, egal ob Tags oder
Nachts. Natürlich ist der Angstfaktor am Abend viel größer, weil sich dort in
den späten Abendstunden hauptsächlich Männer und Burschen aufhalten, die mir nicht
gerade einen seriösen und sympathischen Eindruck machen. Seitdem ich mich einmal
dort Nachts aufgehalten habe (natürlich nicht alleine) und ich unangenehm von
männlichen Personen angemacht wurde, zähle ich diesen Raum als meinen
persönlichen Angstraum.
3.) Mittlerweile
ist auch die U-Bahn ein persönlicher Angstraum von mir geworden, weil sich dort
viele Junkies und Alkoholiker aufhalten, die ein sehr angsteinflößendes
Benehmen an den Tag bringen. Da ich dort
schon von komischen Menschen verfolgt wurde und auch nachts Angst habe, dort
auf Kinderverzehrer oder Vergewaltiger zu kreuzen, zähle ich die U-Bahnen als
meinen persönlichen Angstraum. (Wobei ich die U1, die U4 und die U6 sehr stark meide.)
Angstraum
Schule: Ist für dich die Schule ein Angstraum? Welche Räume in der Schule magst
du nicht so besonders? Begründe.
Die
Schule war für mich nie ein wirklicher Angstraum. Natürlich hatte ich oft Angst
vor Prüfungen oder Schularbeiten usw. aber ich kann nicht sagen, dass ich mich
unwohl oder unsicher in der Schule fühle. Wahrscheinlich liegt es auch daran,
dass ich nie ein Opfer von Mobbing war, ganz im Gegenteil. Ein Hauptgrund warum
ich mich gefreut habe in die Schule zu gehen, war das Treffen meiner
Freundinnen und Freunde.
Es
gibt auch keinen speziellen Raum den ich in der Schule nicht mag aber wenn ich
jetzt sagen müsste, welche Räume ich am wenigsten mag, dann wären das, das Untersuchungszimmer von der
Schulärztin und die Spinde. Das Untersuchungszimmer der Schulärztin mag ich
deswegen nicht so sehr, da ich damit eher Schmerzen und Unwohlbefinden assoziiere
und die Spinde deswegen nicht, weil es manchmal passiert ist, dass sich das
Licht ausgeschalten hat, während wir uns noch die Schuhe angezogen haben und
wenn wir Pech hatten waren unsere Spinde irgendwo hinten, wo man dann wirklich
nichts gesehen hat. Da ich Angst im Dunklen hab, hatte ich in diesen Situationen
auch manchmal Angst.
Was
denkst du über Menschen, die große Angst haben, sich im öffentlichen Raum zu
bewegen?
Ich kenne
eine Frau die Jahrelang mit der Krankheit Agrophobie zu kämpfen hatte. Bei dieser
Krankheit hat man Angst vor der Außenwelt. Das heißt, dass man theoretisch die
ganze Welt als Angstraum sieht. Ich kann mir gar nicht vorstellen wie schlimm
das eigentlich ist, ich weiß nur, dass sie auch sehr darunter gelitten hat. Da
sie einen Ehemann und drei Kinder hatte, war es für sie zusätzlich noch
schwerer, ihren Aufgaben als Mutter nachzugehen, da sie ja nicht einmal ihre
Kinder zur Schule oder zum Kindergarten bringen konnte. Geschweige den, die
Einkäufe zu erledigen oder Arbeiten zu gehen. Gott sei Dank hat sie diese Angst überwunden
und lebt heute als selbstbewusste Frau und Mutter von vier Kindern. Ich muss
zugeben, dass ich großen Respekt vor ihr habe, weil sie es ihren Kindern und
ihrem Ehemann zu liebe geschafft hat, gegen diese Krankheit anzukämpfen und sie
schließlich auch zu überwinden. Diese Zeit in der sie in vollkommener Isolation
von der Außenwelt gelebt hat, war bestimmt nicht leicht für sie und ich denke
auch, dass sie nichts dafür kann an diese Erkrankung erkrankt zu sein. Für mich
ist es unvorstellbar mich so zu Isolieren also denke ich, dass diese Zeit für sie
sicher nicht einfach war.
Wie kann man seine Angst vor Angsträumen überwinden? Soll man das überhaupt?
Natürlich
soll man die Angst vor Angsträumen überwinden, denn erst danach hat man die
Chance sein Leben in vollen Zügen zu genießen. Im Falle von meiner Bekannten,
hat die Überwindung nur zum positiven geführt. Sie fand einen Job, sie konnte
wieder mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen und ihren anderen Aufgaben als
Hausfrau nachgehen. Jeder hat seine eigene Art diese Angst zu überwinden. Die
einen stellen sich ihr, die anderen gehen zum Psychiater usw. Jeder muss seine
eigene Strategie finden, die am besten zu ihm passt.
1. Beurteilungsraster
Beurteilungskriterium
|
Abstufungen
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Persönliche Reflexion
|
sehr ausführlich
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ausführlich
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ausreichend
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minimalistisch
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zu wenig
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Analyse Angstraum Schule
|
sehr ausführlich
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ausführlich
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ausreichend
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minimalistisch
|
zu wenig
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Analyse der psychologischen Komponente
|
sehr ausführlich
|
ausführlich
|
ausreichend
|
minimalistisch
|
zu wenig
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2. Persönlicher Kommentar
Meiner Meinung nach, ist mir die Arbeit sehr gut gelungen, da ich mich mit jedem Punkt sehr ausführlich auseinandergesetzt habe. Außerdem fand ich die Auseinandersetzung mit diesem Thema sehr interessant, weil ich mir davor nie konkret überlegt habe, wieso ich mich da und dort unwohl fühle, sondern ich habe es einfach so hingenommen, dass ich nicht gerne an diesen Orten bin, aber wieso das so ist, habe ich nie bewusst hinterfragt. Was mir während des Schreibens dieser Arbeit noch aufgefallen ist ist, dass die Angsträume eine große Rolle in deinem Leben spielen können und es schon so weit kommt, dass man sie nicht mehr meiden oder ignorieren kann. Ich finde es sehr wichtig, sich den Angsträumen zu stellen bzw. nachzudenken wieso man einen Raum als Angstraum sieht, denn erst dann könnte einem bewusst werden, dass man eigentlich gar nicht so große Angst vor bestimmten Räumen haben muss.
von Adelisa Gluhic
Liebe Adelisa,
AntwortenLöschenIch finde auch, dass du ausführlich Gedanken zum Thema gemacht hast! Auch die Bilder finde ich gut gewählt! Somit hast auch du den Blog komplett gemacht und bekommst darauf eine 2 (wegen der Verspätung)!