20.02.2014

Südafrika

Südafrika - Eine Regenbogennation

STECKBRIEF:
  • Fläche:                                           1,219.912 Quadratkilometer
  • Einwohner:                                    49,05 Millionen (2009)
  • Hauptstadt:                                    Pretoria (1,9 Million Einwohner 2005)
  • Staatsform:                                    Föderale Republik
  • Amtssprachen:                              Zulu 23,8%, Xhosa 17,6%, Afrikaans 13,3%, Pedi 9,4%,                                                         Englisch 8,2%, Setswana 8,2%, Nord-/Südsotho 7,9%,                                                           Tsonga 4,2%, Swati, Venda and Ndebele
  • BIP je Einwohner:                         10.000 US-$ (2008)
  • Bevölkerungswachstum:              0,28 Prozent (2009)
  • Lebenserwartung:                         49 Jahre (2009)
  • Säuglingssterblichkeit:                 44,4 pro 1 000 Lebendgeburten (2009)
  • Analphabetenrate:                        13,6 % (2003)
  • Klima:                                             Überwiegend semiarid, subtropisch an der Südostküste 
  • Wirtschaft:                                      Dienstleistung: 65,5%                                                        Industrie: 31,3%                                                        Landwirtschaft: 3,2%




Zum Einstieg ist es äußerst wichtig zu wissen, dass 
die Briten das Kapland 1814 und 1843 eroberten, als sie das Natal eroberten. Während dieser Annexion entwickelte sich das Land sehr schnell und als die Sklaverei abgeschafft wurde, zogen etwa 12000 Buren nach Norden und gründeten Ende der 30er Jahre eine eigene Republiken. Diese wiederum von den Briten erobert und eine britische Kolonie wurde. 1910 wurden diese zur Südafrikanischen Union vereinigt.


Zu der Wirtschaft lässt sich sagen, dass Südafrika das einzige Industrieland des so genannten "Schwarzen Kontinents" ist. Dazu kam es, durch den Umstand, dass es lange eine britische Provinz war. In dieser Zeit ist die Entwicklung des Landes sehr rasch voran getrieben worden.


Grundsätzlich sollte man wissen, was man unter Apartheid versteht:

Apartheid beschreibt die Rassentrennung zwischen Weißen und Schwarzen und leitet sich von dem englischen Wort ‘apart‘, also getrennt, ab. Mit der wachsenden Immigration wurden die Afrikaner immer mehr von den weißen „Eindringlingen“ unterdrückt und Schilder mit der Aufschrift „Whites only“ tauchten auf. So durften Schwarzafrikaner die meisten Restaurants und Pubs nicht betreten und sogar auf einigen Sitzbänken waren Schilder mit der vorhin beschriebenen Aufschrift angebracht. Auf Proteste und Aufstände seitens der Einwohner reagierte die Polizei mit Brutalität, Misshandlung und Inhaftierung.


Einer der ausdrücklichsten Gegner der Apartheid war Desmond Mpilo Tutu. Der anglikanische Geistliche war 1984 für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen, wurde 1986 als Erzbischof von Kapstadt Oberhaupt der Anglikanischen Kirche seines Landes. Seit 1996 widmet er sich verstärkt der Aufklärung von Verbrt, für das Präsident Nelson Mandela ihn im November 1995 heranzog.




Nach der Aufhebung der Apartheid leben zahlreiche Schwarzafrikaner weiterhin in großer Armut. In Kapstadt wohnen viele von ihnen in Slums, in Baracken aus zusammengesuchten Materialien, wie hier in Cape Flats. Solche Slums gibt es überall in Südafrika.



















Wirtschaft:



Die südafrikanische Wirtschaft ist relativ stabil, wenn man bedenkt, dass das Land einen Reichtum an Rohstoffen und Bodenschätzen besitzt, die abgebaut werden.
 Auch hat es die neue südafrikanische Regierung geschafft, die Machtübernahme ohne radikale Eingriffe in das tägliche Leben zu schaffen. Das Land hat die größte Wirtschaft in Afrika, und pflegt enge Handelsbeziehungen mit Afrikanischen Ländern wie Gabun, sowie Europa, Amerika, und Asien. Dies weckt Vertrauen unter internationalen Investoren. Hier erläutern wir einige Aspekte der Wirtschaft in Südafrika.

In vielen Aspekten ist Südafrika gut entwickelt, jedoch ist diese Entwicklung hauptsächlich in 4 Regionen konzentriert, nämlich Kapstadt, Durban, Johannesburg und Port Elizabeth. Abgesehen von diesen 4 Zentren, ist die Entwicklung eher durchschnittlich, und es herrscht noch sehr viel Armut trotz Anstrengungen der Regierung, dies zu ändern.

Einkommen:
Große Einkommensunterschiede und eine Doppelwirtschaft klassifizieren Südafrika als Entwicklungsland. In Südafrika gibt es wahrscheinlich die größten Einkommens -Unterschiede der Welt. Nach mehreren wachstumsstarken Jahren ging die Arbeitslosigkeit zurück, trotzdem hat das Land mit vielen Problemen wie Kriminalität, Korruption und AIDS und wieder zunehmender Arbeitslosigkeit zu kämpfen.Die häufig mangelhafte Bildung trägt zur hohen Arbeitslosigkeit bei, die offiziell bei 25 Prozent liegt. Die Schere zwischen arm und reich geht extrem auseinander. Damit liegt Südafrika im Vergleich der Schwellenländer auf einem der hinteren Plätze.


Zur  Außenwirtschaft:
Die südafrikanischen Importe wurden insbesondere von Fahrzeugen und Fahrzeugteilen, Öl und Kommunikationselektronik dominiert. Wichtigste Handelspartner Südafrikas 2012 – gemessen am Handelsvolumen – waren China, Deutschland, die USA und Japan.

Südafrika ist Mitglied diverser internationaler Wirtschaftsorganisationen, wie zum Beispiel Internationaler Währungsfonds, Welthandelsorganisation und Weltbank. Darüber hinaus besteht seit 2007 mit der OECD (in der Südafrika nicht Mitglied ist) eine enge – schriftlich vereinbarte – Kooperation. Des Weiteren ist Südafrika Teil der südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft SADC sowie des Entwicklungsprogramms NEPAD der Afrikanischen Union.

Ressourcen:
Südafrika gehört zu den afrikanischen Ländern mit den meisten natürlichen Ressourcen, insbesondere bei Mineralien. Seine dominierende Rolle auf dem Gold- und Diamanten-Weltmarkt sicherte das Überleben während der Sanktionen in der Apartheid-Ära. Die heutige Gold-Fördermenge von 600 Tonnen pro Jahr entspricht 30% der weltweiten Fördermenge. 


Da es Südafrika an Erdöl mangelt, wurde das Land Vorreiter bei der Umwandlung von Kohle in Öl; die gewaltigen Steinkohle-Vorkommen werden außerdem zur Erzeugung von 87% der gesamten Strommenge genutzt. Landwirtschaft wird in unterschiedlichen Formen betrieben und erzielt lukrative Exporterlöse.





























Zur Fußball-Weltmeisterschaft:
Spätestens nach der Fußball-Weltmeisterschaft 2010, die in Südafrika ausgerichtet wurde, ist uns der „bunte Kontinent“ präsent, doch was es genau mit der südafrikanischen Geschichte auf sich hat ist sehr wichtig und in Teilen auch kompliziert.
Durch Fußball vereint
Die Fußball-WM war teuer. Das Geld wäre in Südafrika anderswo vielleicht besser angelegt gewesen. Aber der Gewinn für das Land ist riesig.
Die WM lockte Tausende Besucher ins Land und ihre Geldbörsen. Südafrika zeigte der Welt, zu was es fähig ist. Dass es kein Ort ist, den Investoren, Touristen und andere übersehen sollten. Die Weltmeisterschaft setzte eine beispiellose Welle von nationalem Stolz, in einer oft so ungleichen und geteilten Nation, in Bewegung.
Mit dem Ende der Apartheid hat in Südafrika ein Reiseboom eingesetzt, der den Tourismus zur wichtigsten Devisenquelle des Landes macht. Die Einnahmen aus dem Tourismussektor sind unverzichtbar geworden, um die wirtschaftlichen Probleme des Landes zu lösen. Ein wichtiges Jahr für den südafrikanischen Tourismus war 2010, weil die Fußballweltmeisterschaft viele Fans aus aller Welt angezogen hat und sich das Land der ganzen Welt präsentieren konnte.





In der Trauer vereint Mandela Südafrika ein letztes Mal
Hohe Arbeitslosigkeit, Aids, ein überlastetes Gesundheitssystem und eklatante Schwächen in den Schulen. Nelson Mandelas Erben stehen vor riesigen Problembergen.
06.12.2013 | 18:37 | von CHRISTIAN PUTSCH (Die Presse)
Johannesburg. Bei seiner Vereidigung zum Präsidenten wählte Nelson Mandela vor 19 Jahren feierliche Worte. „Wir gehen die Verpflichtung ein, eine Gesellschaft zu bauen, in der alle Südafrikaner, seien sie schwarz oder weiß, mit Stolz leben können, ohne Angst und in der Gewissheit des unerschütterlichen Rechts auf menschliche Würde“, sagte er, „eine Regenbogennation, die mit sich und der Welt im Reinen ist.“

Gespaltene Gesellschaft
Die immer wieder geäußerte Sorge, dass nach dem Tod Mandelas der mühsam verhandelte soziale Frieden in Südafrika gefährdet sein wird, ist deshalb in ihrer Vehemenz unbegründet. Allerdings hat Mandela stets auch auf die Schwächen des Landes hingewiesen. Er hat bis zuletzt mit seiner Stiftung gekämpft gegen die allgegenwärtige Armut, die Arbeitslosigkeit der Jugend, die wachsende Schere zwischen Arm und Reich, gleich, welcher Hautfarbe.
Mandela hat die Nation, ungeachtet der ethnischen Abstammung oder sozialen Klasse ihrer Bürger, zusammengeführt, wie es niemand vor oder nach ihm vermochte. Dies wird ihm in diesen Tagen der Trauer, in denen die Nation Mandelas – und ein wenig auch des eigenen, oft ungenutzten Potenzials – gedenkt, ein letztes Mal gelingen.
Danach aber wird es darauf ankommen, dass Politik, Gewerkschaften, Zivilgesellschaft und Bürger sich vereint Herausforderungen stellen, die ein Einzelner niemals allein bewältigen könnte, ob in der Vergangenheit oder Zukunft. Es ist nicht die Kluft zwischen den ethnischen Gruppen, sondern jene zwischen Südafrikas zwei Gesellschaften – eine auf Industriestaatsniveau, eine auf dem Stand eines Entwicklungslandes –, die spaltet.
Und Südafrika scheint wirtschaftlich nicht in der Lage, diese Herausforderungen anzugehen. Aufgrund seiner Einbindung in die internationalen Finanzmärkte war es bereits von der globalen Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009 stärker betroffen als jedes andere afrikanische Land. Lange hatte die Regierung, von Medien weitgehend unwidersprochen, den Effekt der Finanzkrise auf Südafrika heruntergespielt. Während der ANC jedes Jahr Dutzende pompöse Veranstaltungen zum Gedenken des Befreiungskampfes organisiert, ist sein Erwartungsmanagement miserabel. Viele Versprechen wie die Schaffung neuer Arbeitsplätze blieben unerfüllt und tragen neben der hohen Korruption im Land zum wachsenden Frustpotenzial bei. Die offizielle Arbeitslosenquote beträgt 25 Prozent, rechnet man jedoch die Erwerbsfähigen hinzu, die ihre Suche nach Beschäftigung aufgegeben haben, liegt sie bei 36 Prozent.
Zwar wurden seit Beginn der Demokratie 3,5 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen, gleichzeitig stieg aber die Zahl der Erwerbsfähigen um knapp sieben Millionen. Die Kluft zwischen Erwerbstätigen und Arbeitslosen ist das eigentliche Drama der Nation, mehr noch als der Gehaltsunterschied von Arbeitern und Managern.
Gute Infrastruktur
In den vergangenen Monaten lief ein überfälliges Investitionsprogramm zur Erneuerung der industriellen Infrastruktur an. Dieser Bereich hatte lange nachrangige Priorität, denn staatliche Gelder flossen in den ersten Jahren der Demokratie in die Armutsbekämpfung. Der ANC musste damals rasch Ergebnisse präsentieren und investierte massiv in Unterkünfte, Transportwesen und Sozialleistungen. Und der ANC verweist zu Recht auf die positive Seite seiner Regierungsbilanz: Das Einkommen einer dunkelhäutigen Familie ist seit dem Ende der Apartheid um ein Drittel gestiegen. Rund 85 Prozent der Haushalte haben Strom (1994: rund 50 Prozent) und 85 Prozent aller Sechsjährigen gehen zur Schule (1994: 35 Prozent).
Doch besonders das Gesundheitssystem erweist sich wegen der hohen Zahl HIV-Infizierter als erhebliche Belastung. Südafrika stellt nur 0,6 Prozent der Weltbevölkerung, dafür aber 17 Prozent aller mit dem HI-Virus infizierten Menschen. Das Land gibt knapp neun Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für Gesundheit aus, doppelt so viel wie die meisten Industrienationen. Der Kampf gegen die Epidemie ist auch ein Kampf gegen die Armut, er kostet Südafrika jedes Jahr viele Milliarden Euro.
Langfristig wird es für Südafrika beim Ausbau des Dienstleistungssektors darauf ankommen, das Bildungssystem effektiver zu gestalten. Internationalen Lernstudien zufolge erzielen zwölfjährige Kinder in Südafrika im kontinentalen Vergleich in Mathematik und Rechtschreibung unterdurchschnittliche Leistungen, obwohl das Land mehr als jedes andere in Afrika in Bildung investiert. Die Rate der Schulabsolventen steigt, in erster Linie allerdings, weil der Standard herabgesetzt wurde.
Immer deutlicher wird, dass Südafrikas Herausforderungen 19 Jahre nach dem Ende der Apartheid so groß sind wie selten zuvor. Nelson Mandela hat es so ausgedrückt: „Nach dem Aufstieg auf einen großen Berg findet man nur heraus, dass man viele weitere Berge bewältigen muss.“ Die Südafrikaner dürfen nicht stehen bleiben. Sie müssen ohne Mandela weitergehen.


Nelson Rolihlahla Mandela geboren 18. Juli 1918 in Mvezo Transkei gestorben am 5. Dezember 2013 in Johannesburg, wird in Südafrika häufig mit dem traditionellen Clannamen Madiba bezeichnet, oder auch oft Tata genannt (für Vater). Er war ein führender südafrikanischer Anti-Apartheid-Kämpfer und Politiker, sowie von 1994 bis 1999 der erste schwarze Präsident seines Landes.



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